Ulvi Cemal Erkin, geboren am 14. März 1906 in Istanbul und verstorben am 15. September 1972 in Ankara, war ein einflussreicher türkischer Komponist und Pädagoge, der maßgeblich die Entwicklung der türkischen klassischen Musik prägte. Als Mitglied der legendären "Türkischen Fünf" gehörte er zu den ersten professionellen Komponisten der Türkei und setzte entscheidende Akzente für die moderne türkische Musik.
Erkin studierte in Paris bei renommierten Lehrern wie Jean und Noël Gallon sowie Nadia Boulanger, bevor er 1930 als Professor am Staatskonservatorium in Ankara tätig wurde. Später leitete er das Konservatorium und war auch als Dirigent der Staatsoper aktiv. Sein umfangreiches Werk umfasst Werke in nahezu allen musikalischen Formen, von Orchesterstücken über Kammermusik bis hin zu Klavierkonzerten. Besonders bekannt ist seine "Köçekçe" (1943), eine Tanz-Rhapsodie, die sich durch ihre lebendige und farbenfrohe Darstellung der türkischen Volksmusik auszeichnet.
Erkins Musik verbindet traditionelle türkische Elemente mit westlichen Kompositionstechniken und schafft so eine einzigartige Klangwelt, die sowohl die kulturelle Tiefe als auch die moderne Ausdruckskraft der türkischen Musik widerspiegelt. Seine Werke werden weltweit aufgeführt und begeistern mit ihrer kraftvollen Melodik und rhythmischen Vielfalt. Ulvi Cemal Erkin bleibt eine zentrale Figur in der türkischen Musikgeschichte und seine Kompositionen sind ein lebendiges Zeugnis seines künstlerischen Erbes.