Boris Blacher, geboren am 19. Januar 1903 in Niuzhang, China, war ein vielseitiger deutscher Komponist, Librettist und einflussreicher Musikpädagoge. Seine Werke, darunter Opern, Ballettmusik, Orchesterstücke und Kammermusik, prägten die deutsche Musiklandschaft nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich. Besonders bekannt ist seine Kammeroper "Romeo und Julia", die er in den schwierigen Jahren des Zweiten Weltkriegs schuf. Blacher, der in einer multikulturellen Umgebung aufgewachsen ist, brachte eine einzigartige Perspektive in seine Kompositionen ein, die sowohl traditionelle als auch moderne Elemente vereinen. Als Direktor der Berliner Hochschule für Musik von 1953 bis 1970 und Präsident der Berliner Akademie der Künste, hinterließ er einen tiefgreifenden Einfluss auf Generationen von Musikern. Seine Musik, die oft als "entartet" galt, wurde dennoch häufig aufgeführt, und er setzte sich mutig für seine Kollegen ein, was ihm während der NS-Zeit den Lehrauftrag am Dresdner Konservatorium kostete. Boris Blacher starb am 30. Januar 1975 in West-Berlin, hinterließ jedoch ein reiches musikalisches Erbe, das bis heute bewundert wird.