John Eccles, geboren als John Carew Eccles, war ein renommierter australischer Neurophysiologe und Philosoph, dessen bahnbrechende Forschungen die Neurowissenschaften revolutionierten. Geboren am 27. Januar 1903 in Melbourne, studierte Eccles Medizin in seiner Heimatstadt und setzte seine akademische Laufbahn in Oxford fort, wo er unter dem berühmten Neurophysiologen Charles Scott Sherrington arbeitete. Seine Forschungen zur Signalweiterleitung in Nervenzellen und zur chemischen Übertragung von Impulsen zwischen Neuronen waren wegweisend und führten 1963 zur Verleihung des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin, den er sich mit Alan Lloyd Hodgkin und Andrew Fielding Huxley teilte.
Eccles' Karriere war von einer unermüdlichen Neugier und einem tiefen Verständnis für die komplexen Prozesse im menschlichen Gehirn geprägt. Über zwei Jahrzehnte hinweg glaubte er, dass Nervenzellen ausschließlich durch elektrische Ströme kommunizieren, doch seine eigenen Experimente bewiesen schließlich, dass die Signalübertragung größtenteils auf chemischem Wege erfolgt. Diese Entdeckung trug maßgeblich zum besseren Verständnis der Vorgänge im Gehirn bei und beeinflusste die Neurowissenschaften nachhaltig.
Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit verfasste Eccles zahlreiche Bücher und Aufsätze, darunter auch philosophische Werke, die seine tiefgründigen Überlegungen zur Natur des Geistes und des Gehirns widerspiegeln. Seine Zusammenarbeit mit namhaften Wissenschaftlern wie Bernard Katz, Stephen Kuffler und Karl Popper unterstreicht seine bedeutende Rolle in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. John Eccles starb am 2. Mai 1997 in Contra, Schweiz, hinterließ jedoch ein bleibendes Erbe in der Welt der Neurowissenschaften und Philosophie.