Christopher Tye, geboren um 1505 in Cambridgeshire, war ein einflussreicher englischer Komponist und Organist der Renaissance. Er studierte an der Universität Cambridge und erwarb dort sowie in Oxford den Doktortitel in Musik. Tye war bekannt für seine innovative Arbeit im Bereich der englischen Kathedralmusik und stand in enger Verbindung zu anderen bedeutenden Komponisten seiner Zeit, wie Thomas Tallis und John Sheppard. Als Master of the Choristers an der berühmten Kathedrale von Ely in Cambridgeshire von etwa 1543 bis 1561 trug er maßgeblich zur musikalischen Entwicklung der protestantischen Reformation in England unter Edward VI. bei. Tye setzte sich dafür ein, lateinische Vertonungen durch umgangssprachliche zu ersetzen, und war einer der ersten Komponisten, die Polyphonie für die volkssprachliche Liturgie schufen. Sein Werk umfasst sowohl sakrale Chormusik als auch Instrumentalmusik und zeigt seine Fähigkeit, sowohl floride als auch einfühlsame Kompositionen zu schaffen.