Nikolai Roslavets, geboren 1881 in der Ukraine, war ein vielseitiger Künstler, dessen Genie sich in den Bereichen Komposition, Musiktheorie, Publizistik, Pädagogik und als Geiger manifestierte. Nach seiner Ausbildung am Moskauer Konservatorium avancierte er in den 1920er Jahren zu einer führenden Figur in der russischen Avantgarde. Roslavets, der als revolutionärer Visionär gefeiert wurde, geriet jedoch bald in Konflikt mit den radikalen proletarischen Ideologien seiner Zeit. Trotz seiner frühen Anerkennung und des Einflusses, den er als "Scriabinist" in der russischen Musikszene ausübte, geriet er nach 1920 zunehmend in Vergessenheit. Sein Werk, das sich durch innovative und avantgardistische Ansätze auszeichnet, umfasst eine Vielzahl von Kompositionen, darunter bedeutende Werke für Klavier solo und Cellosonaten. Roslavets starb 1944 in Moskau, doch sein musikalisches Erbe lebt weiter und fasziniert noch immer diejenigen, die sich für die revolutionären Klänge der frühen sowjetischen Avantgarde interessieren.