Nicolaus Bruhns, geboren im Dezember 1665 in Schwabstedt, war ein außergewöhnlich talentierter deutscher Komponist und Virtuose an der Orgel und Geige. Als Vertreter der norddeutschen Orgelschule hinterließ er ein beeindruckendes, wenn auch kleines Werk, das vier Orgelwerke und zwölf geistliche Kantaten umfasst. Besonders bekannt ist sein großes Praeludium in e-Moll, das durch seine kühne Harmonik und Rhythmik besticht. Bruhns studierte bei Dietrich Buxtehude und wurde schon zu Lebzeiten für seine Virtuosität und originellen Kompositionen gefeiert. Trotz seines frühen Todes im Alter von nur 31 Jahren in Husum im Jahr 1697 bleibt sein musikalisches Erbe lebendig, insbesondere durch die Arbeit des Nicolaus-Bruhns-Chors in Husum, der sich der Wiederentdeckung und Aufführung seiner Werke widmet. Bruhns' Musik verbindet die reiche Harmonik und Kontrapunktik der deutschen Orgelmusik mit einem idiomatischen Streichersatz und einer expressiven Singstimmenbehandlung, was seine Werke zu einzigartigen Meisterwerken der Barockzeit macht.