Isang Yun, geboren als Yun I-sang, war ein faszinierender Komponist, der die musikalischen Traditionen Koreas und Europas in seinen Werken vereinte. Geboren 1917 in der Nähe der südöstlichen Hafenstadt Tongyeong, wuchs er unter japanischer Besatzung auf und studierte in Japan und Korea Violoncello und Komposition. Sein musikalisches Schaffen ist tief geprägt von seinem Engagement im Widerstand gegen die japanische Besatzungsmacht und später von den Erfahrungen des Kalten Krieges, die ihn auch physisch in Deutschland einholten. Nach seiner Ankunft in Europa mit 40 Jahren vertiefte er sich in die westliche Musiktradition und entwickelte einen einzigartigen Stil, der Elemente der koreanischen und europäischen Musikkunst miteinander verbindet. Yun war nicht nur ein herausragender Komponist, sondern auch ein leidenschaftlicher Hochschullehrer, der seine Visionen und philosophischen Ansichten, wie die des Taoismus, in seine Musik einfließen ließ. Seine Werke, die oft als Reise durch verschiedene musikalische Welten beschrieben werden, sind ein Zeugnis seiner tiefen kulturellen Wurzeln und seiner unermüdlichen Suche nach musikalischer Innovation.