Alexander von Zemlinsky, ein bedeutender, aber oft unterschätzter Komponist der Wiener Moderne, präsentiert mit seiner "Lyric Symphony, Op. 18" ein faszinierendes Werk, das die Grenzen zwischen Symphonie und Liedzyklus verschmilzt. Inspiriert von Gedichten des indischen Dichters Rabindranath Tagore, entfaltet Zemlinsky in sieben Gesängen eine tiefgründige und expressive Klangwelt, die von dunklen, kabarettistischen Tönen durchzogen ist.
Diese Live-Aufnahme, veröffentlicht am 5. November 2021 unter dem Label Orfeo, bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Intensität und Leidenschaft von Zemlinskys Musik hautnah zu erleben. Mit einer Gesamtspielzeit von etwa einer Stunde und zwei Minuten entfaltet sich ein musikalisches Drama, das von Sehnsucht, Liebe und innerer Zerrissenheit erzählt. Die sieben Teile der Symphonie, von "Ich bin friedlos" bis "Friede, mein Herz", führen den Hörer durch eine emotionale Achterbahnfahrt, die von Zemlinskys meisterhafter Kompositionstechnik und seinem tiefen Verständnis für poetische Ausdrucksformen zeugt.
Ergänzt wird das Album durch das "Prelude to a Drama" von Franz Schreker, einem weiteren bedeutenden Vertreter der späten Wiener Romantik. Diese Kombination macht das Album zu einem wertvollen Beitrag für Liebhaber der klassischen Musik, die sich für die reiche und vielschichtige Tradition der Wiener Moderne interessieren.
Zemlinsky, der selbst ein Schüler von Johann Strauss und Anton Bruckner war, schuf mit seiner "Lyric Symphony" ein Werk, das sowohl seine tiefe Verbundenheit mit der Wiener Musiktradition als auch seine innovative Herangehensweise an die Komposition zeigt. Diese Aufnahme, geleitet von renommierten Interpreten wie Alessandra Marc und Håkan Hagegård, bietet eine authentische und mitreißende Interpretation, die die Essenz von Zemlinskys Musik einfängt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht.