Iannis Xenakis, geboren 1922 in Rumänien als Sohn griechischer Eltern, war ein visionärer Komponist und Architekt, der die Musikwelt des 20. Jahrhunderts nachhaltig prägte. Seine Werke, die sich der Avantgarde und experimentellen Musik zuordnen lassen, sind stark von mathematischen und akustischen Prinzipien beeinflusst. Xenakis, der in Paris seine Karriere startete, arbeitete zunächst als Architekt bei Le Corbusier, bevor er sich ganz der Komposition widmete. Seine Musik, oft mit kleinen Ensembles oder Solisten realisiert, zeichnet sich durch streng durchkonstruierte Klänge aus, die intensive und sinnliche Hörerfahrungen bieten. Als Pionier der „Klangkomposition“ und Begründer der „musique stochastique“ nutzte er elektronische Computer und mathematische Wahrscheinlichkeitssysteme, um seine revolutionären Ideen umzusetzen. Xenakis' Werk ist nicht nur musikalisch, sondern auch architektonisch von großer Bedeutung, da er Musik und Baukunst auf einzigartige Weise miteinander verband. Seine innovativen Techniken und seine unerschütterliche Leidenschaft für die Musik machen ihn zu einer der schillerndsten Persönlichkeiten der modernen Musikgeschichte.