Vierne at Saint Thomas

Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Orgelmusik mit Louis Vierne, einem der bedeutendsten Orgelkomponisten der Musikgeschichte. Diese Sammlung, veröffentlicht am 5. März 2021, präsentiert eine sorgfältig kuratierte Auswahl seiner Meisterwerke, aufgeführt von der Chorgemeinschaft St. Thomas, unterstützt durch eine Bläsergruppe und ein Orgelensemble.

Das Album beginnt mit der "Messe solennelle, Op. 16", einer grandiose Komposition, die in einer beeindruckenden Arrangement für Chor, Blechbläserensemble und Orgel präsentiert wird. Die verschiedenen Teile des Werkes, vom majestätischen "Kyrie" bis zum ergreifenden "Agnus Dei", zeigen Viernes Meisterschaft in der Komposition sakraler Musik.

Neben der Messe enthält das Album Auszüge aus den "24 Pièces en style libre, Op. 31", darunter das zarte "Madrigal" und die beruhigende "Berceuse". Diese Stücke bieten einen Einblick in Viernes Vielseitigkeit und seine Fähigkeit, sowohl kraftvolle als auch intime Momente zu schaffen.

Ein weiteres Highlight ist die "Organ Symphony No. 1 in D Minor, Op. 14", die in ihrer Gesamtheit präsentiert wird. Diese Symphonie, bestehend aus sechs Sätzen, zeigt die gesamte Bandbreite von Viernes kompositorischem Genie, von der dramatischen "Fugue" bis zur friedlichen "Pastorale".

Mit einer Gesamtspieldauer von etwa einer Stunde und sechs Minuten bietet dieses Album eine umfassende Einführung in das Werk von Louis Vierne und seine Bedeutung in der Welt der Orgelmusik. Die sorgfältige Auswahl der Stücke und die hochwertige Aufführung machen dieses Album zu einem unverzichtbaren Bestandteil jeder Sammlung klassischer Musik.

Louis Vierne, geboren 1870 in Poitiers, war ein französischer Organist und Komponist von außergewöhnlicher Begabung und Ausdauer. Trotz seiner schweren Sehbehinderung, die ihn nahezu blind machte, wurde er zu einem der einflussreichsten Organisten seiner Zeit. Vierne war jahrzehntelang Titularorganist an der berühmten Kathedrale Notre-Dame in Paris und prägte die französische Orgelmusik des frühen 20. Jahrhunderts maßgeblich. Seine Werke, die in die Tradition der Spätromantik und des musikalischen Impressionismus eingeordnet werden, umfassen nicht nur Orgelmusik, sondern auch Kammermusik, Lieder und Kirchenmusik. Vierne war auch als Pianist und Komponist tätig und unterrichtete namhafte Schüler wie Nadia Boulanger und Maurice Duruflé. Trotz zahlreicher persönlicher und gesundheitlicher Herausforderungen, darunter Depressionen und Konflikte mit dem Pfarrer von Notre-Dame, blieb Vierne seiner Kunst stets treu. Sein tragisches Schicksal fand am 2. Juni 1937 während eines Konzerts in Notre-Dame seinen Höhepunkt, als er über seiner Orgeltastatur verstarb. Vierne hinterließ ein beeindruckendes musikalisches Erbe, das bis heute die Welt der Orgelmusik bereichert.