Albert Roussel war eine faszinierende Figur in der französischen Musikgeschichte, dessen Werke den Übergang zwischen Impressionismus und Neoklassizismus prägen. Geboren am 5. April 1869 in Tourcoing, begann Roussel seine Karriere zunächst als Marineoffizier, bevor er sich mit Mitte zwanzig ganz der Musik widmete. Nach seiner Ausbildung zum Marineoffizier wurde er Schüler von Vincent d’Indy an der Pariser Schola Cantorum, wo er später selbst unterrichtete und bedeutende Komponisten wie Erik Satie und Edgard Varèse beeinflusste.
Roussels musikalische Entwicklung spiegelt die stilistische Vielfalt seiner Zeit wider, von spätromantischen Anfängen über den Einfluss von Claude Debussy und Maurice Ravel bis hin zu eigenwilligen, neoklassischen Kompositionen. Sein Œuvre umfasst Ballette, Symphonien, Kammermusik und Lieder, die durch seine Reisen und seine einzigartige Kreativität inspiriert wurden. Besonders hervorzuheben ist sein Ballettoper "Padmâvati", das als einzigartig in der Musikgeschichte gilt und die indische Musiktradition auf beeindruckende Weise einfließen lässt. Roussel verstarb am 23. August 1937 in Royan, hinterließ jedoch ein reiches musikalisches Erbe, das bis heute inspiriert und fasziniert.