Johanna Martzy, die ungarische Geigerin mit siebenbürgischen Wurzeln, gilt als eine der unterschätzten Violinistinnen des 20. Jahrhunderts. Geboren 1924 in Timișoara, begann ihre musikalische Karriere früh: Mit nur acht Jahren wurde sie Schülerin des berühmten Jenö Hubay. Ihr Spiel, geprägt von filigranem, silbrigem Ton und sparsam eingesetztem Vibrato, bestach durch Klarheit und werkgetreue Interpretation. Trotz einer kurzen Karriere hinterließ sie Aufnahmen, die bis heute von Musikliebhabern weltweit verehrt werden. Martzy floh 1944 unter abenteuerlichen Umständen über Österreich in die Schweiz und wurde zu einer der großen Geigerinnen ihrer Zeit. Ihr Erbe lebt in ihren Aufnahmen weiter, die bis heute Sammler begeistern.