Kirill Kondrashin, geboren 1914 in Moskau, war einer der herausragendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts und ein Pionier der klassischen Musikszene. Als Sohn einer Musikerfamilie wuchs er in einer Umgebung auf, die seine Leidenschaft für die Musik früh förderte. Nach seinem Studium am Moskauer Konservatorium begann er eine beeindruckende Karriere, die ihn schließlich an die Spitze der Moskauer Philharmoniker führte, wo er von 1960 bis 1975 als künstlerischer Direktor wirkte.
Kondrashin war bekannt für seine tiefgründigen Interpretationen der Werke von Schostakowitsch, Prokofjew und Mahler. Seine Aufnahmen mit legendären Musikern wie Mstislav Rostropowitsch, Sviatoslav Richter und David Oistrach sind bis heute unvergessen. 1979 überraschte er die Welt, indem er während einer Tournee der Moskauer Philharmoniker in den Niederlanden politisches Asyl beantragte und somit seine Heimat verließ. Diese Entscheidung markierte den Beginn einer erfolgreichen internationalen Karriere, die jedoch tragisch früh endete: Kondrashin verstarb 1981 unerwartet während einer Aufführung von Mahlers Erster Sinfonie im Amsterdamer Concertgebouw. Seine Musikalität und sein Mut, sich gegen das sowjetische Regime zu stellen, machen ihn zu einer unvergesslichen Figur in der Musikgeschichte.