David Garrett präsentiert mit "Legacy" ein faszinierendes Album, das die Welt der klassischen Musik in all ihrer Pracht und Tiefe erkundet. Aufgenommen mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Ion Marin, bietet dieses Album eine einzigartige Mischung aus den Meisterwerken von Ludwig van Beethoven und Fritz Kreisler.
Das Herzstück des Albums ist Beethovens Violinkonzert in D-Dur, Op. 61, ein Werk, das für seine technische Herausforderungen und seine tiefgründige Ausdruckskraft bekannt ist. Garrett hat für seine Interpretation eine überlieferte Kadenz von Fritz Kreisler gewählt, die vor über 100 Jahren das Publikum begeisterte. Diese Wahl unterstreicht Garretts Hingabe an die Tradition und seine Fähigkeit, die Essenz der klassischen Musik zu bewahren.
Neben Beethoven widmet sich Garrett auch dem weniger bekannten, aber nicht weniger bedeutenden Komponisten Fritz Kreisler. Sechs Werke von Kreisler für Violine und Orchester, darunter populäre Stücke wie "Liebesleid" und "Caprice Viennois", sind auf diesem Album zu finden. Diese Werke zeigen Garretts Virtuosität und seine Fähigkeit, die feinen Nuancen der Musik zu erfassen und sie in einer modernen Interpretation neu zu beleben.
Ein weiteres Highlight des Albums ist die 18. Variation aus Rachmaninoffs "Rhapsody on a Theme of Paganini", arrangiert von Franck van der Heijden. Diese Variation zeigt Garretts technische Brillanz und seine Fähigkeit, komplexe musikalische Strukturen mit Eleganz und Präzision zu meistern.
"Legacy" ist ein Album, das sowohl für klassische Musikliebhaber als auch für Neulinge in der Welt der klassischen Musik von Interesse sein wird. Es bietet eine faszinierende Mischung aus bekannten und weniger bekannten Werken, die von einem der führenden Violinisten unserer Zeit interpretiert werden. Mit einer Gesamtspielzeit von 1 Stunde und 14 Minuten bietet dieses Album eine reichhaltige und abwechslungsreiche Hörerfahrung, die die Schönheit und Tiefe der klassischen Musik zeigt.
Fritz Kreisler, geboren am 2. Februar 1875 in Wien, war einer der einflussreichsten Violinisten und Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts. Bereits im Alter von vier Jahren erhielt er seinen ersten Geigenunterricht von seinem Vater und wurde bald als Wunderkind gefeiert. Mit zwölf Jahren gewann er die höchste Auszeichnung am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, wo er von Josef Hellmesberger junior und Anton Bruckner unterrichtet wurde. Kreisler's virtuose Technik und sein warmer, ausdrucksstarker Ton machten ihn zu einem der beliebtesten Geiger seiner Zeit. Er war nicht nur ein brillanter Interpret, sondern auch ein talentierter Komponist und Arrangeur, der Werke von de Falla, Ravel, Dvořák und Chopin für die Violine zugänglich machte. Seine eigenen Kompositionen wie "Liebesleid" und "Liebesfreud" sind bis heute beliebte Zugabenstücke und wurden von ihm als erste Schallplattenaufnahmen eingespielt. Kreisler's Karriere war von Reisen und Exil geprägt, doch seine Musik bleibt ein bleibendes Vermächtnis der Wiener Spätromantik.
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