Leclair: Sonates à violon seul avec la basse continue

Jean-Marie Leclairs "Sonates à violon seul avec la basse continue" ist eine faszinierende Sammlung von Violinsonaten, die aus dem vierten Buch des berühmten französischen Komponisten stammen. Diese Aufnahme, veröffentlicht im Jahr 2004 vom Label Ramée, bietet eine reiche und vielfältige Auswahl von vier Sonaten (Nr. 5, 7, 10 und 12), die die technische Brillanz und die emotionale Tiefe von Leclairs Kompositionen zeigen.

Die Sonaten sind in vier Sätze unterteilt, die jeweils unterschiedliche Stimmungen und Tempi präsentieren, von sanften und zärtlichen Andante bis hin zu lebhaften und energischen Allegros. Die Interpretation wird von den talentierten Musikern Luis Otavio Santos, Alessandro Santoro und Ricardo Rodríguez Miranda, unterstützt durch das geschickte Continuo von Francisco Mañalich an der Gambe und Jonathan Pesek, lebendig und ausdrucksstark wiedergegeben.

Mit einer Gesamtspielzeit von etwa einer Stunde und zwei Minuten bietet dieses Album eine umfassende Einführung in das Werk von Jean-Marie Leclair, einem der bedeutendsten Vertreter der französischen Barockmusik. Die klare und präzise Aufnahmequalität ermöglicht es den Zuhörern, die Feinheiten und Nuancen der Musik in vollem Umfang zu genießen. Ob Sie ein Kenner der Barockmusik sind oder einfach nur die Schönheit der Violinsonaten entdecken möchten, dieses Album ist eine wertvolle Bereicherung für jede Musiksammlung.

Jean-Marie Leclair, geboren am 10. Mai 1697 in Lyon, war einer der herausragendsten Violinisten und Komponisten des französischen Spätbarock. Bekannt als Jean-Marie Leclair l’Aîné, begann seine musikalische Karriere zunächst als Tänzer und Ballettmeister, bevor er sich ganz der Violine widmete. Seine Ausbildung erhielt er bei Giovanni Battista Somis in Turin, und bald darauf spielte er bei den renommierten Concert Spirituel in Paris. Leclair komponierte ein beeindruckendes Œuvre, darunter 48 Solosonaten, zwei Bände mit Duetten, zwölf Violinkonzerte und sogar eine Oper. Seine Musik, die französische und italienische Einflüsse vereint, zeichnet sich durch ihren schönen Ton und ihre präzise Ausführung aus. Leider endete sein Leben tragisch: Am 22. Oktober 1764 wurde er vor seiner Wohnung in Paris ermordet aufgefunden. Trotz seiner kurzen Karriere bleibt Jean-Marie Leclair als Begründer der französischen Violinschule im 18. Jahrhundert und als einer der bedeutendsten Musiker seiner Zeit in Erinnerung.