Eisler: Kantaten aus dem Exil

"Eisler: Kantaten aus dem Exil" von Hanns Eisler, veröffentlicht am 17. August 1977 unter dem Label Eterna, ist ein beeindruckendes Werk, das die Essenz der Exil-Erfahrung des Komponisten einfängt. Mit einer Gesamtlänge von 46 Minuten bietet dieses Album eine tiefgründige Sammlung von Kantaten und Sonetten, die von den historischen und politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts inspiriert sind.

Die Kantaten, darunter bekannte Werke wie "Die Gott-sei-bei-uns-Kantate" und "Kantate auf den Tod eines Genossen", zeigen Eislers einzigartige Fähigkeit, komplexe Themen in musikalische Form zu bringen. Die Zusammenarbeit mit dem Rundfunk-Jugendchor Leipzig unter der Leitung von Max Pommer und den Solisten Roswitha Trexler verleiht den Stücken eine besondere Tiefe und Intensität.

Das Album umfasst eine Vielzahl von Stücken, die von der politischen Satire bis hin zu tiefgründigen Reflexionen über das Leben und den Tod reichen. Jede Kantate erzählt eine eigene Geschichte, die durch Eislers charakteristische musikalische Sprache und seine innovative Verwendung von Zwölftontechnik und anderen modernen Techniken zum Leben erweckt wird.

"Eisler: Kantaten aus dem Exil" ist nicht nur ein musikalisches Meisterwerk, sondern auch ein wichtiges historisches Dokument, das die Stimme eines der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts bewahrt. Es ist ein Album, das sowohl Musikliebhaber als auch Geschichtsinteressierte gleichermaßen fesseln wird.

Hanns Eisler, geboren am 6. Juli 1898 in Leipzig, war ein einflussreicher österreichischer Komponist und Musiktheoretiker, der die Musiklandschaft des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt hat. Als Schüler von Arnold Schönberg und mit tiefen Wurzeln in der Wiener Musikszene, komponierte Eisler eine Vielzahl von Werken, die von kommunistischen Kampfliedern über Bühnenmusik bis hin zu Filmmusik reichten. Seine Musik, die sowohl für Berliner Arbeiterchöre als auch für die Hollywood-Filmindustrie geschrieben wurde, spiegelt seine politische Überzeugung und sein Engagement für soziale Gerechtigkeit wider. Eisler hinterließ nicht nur ein umfangreiches musikalisches Erbe, sondern auch eine Reihe einflussreicher politischer Schriften und ein Libretto. Seine Werke sind bis heute von großer Bedeutung und werden weltweit geschätzt. Eisler verstarb am 6. September 1962 in Berlin, doch sein Vermächtnis lebt in der Musikhochschule Hanns Eisler Berlin fort, die zu den führenden Musikhochschulen Europas zählt.