Eisler, Goebbels: Eislermaterial

"Eislermaterial" ist eine faszinierende Hommage von Heiner Goebbels an den bedeutenden Komponisten Hanns Eisler, veröffentlicht am 9. September 2002 bei ECM New Series. Dieses Album präsentiert eine beeindruckende Vielfalt an musikalischen Stilen, die von einfachen, bewusst reduzierten Liedern bis hin zu komplexen, jazzigen Arrangements reicht. Die Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern und dem Schauspieler Josef Bierbichler verleiht dem Werk eine besondere Tiefe und Authentizität.

Hanns Eisler, Meisterschüler von Arnold Schönberg und Leiter von Wiener Arbeiterchören, wird durch Goebbels' Arrangements in einem neuen Licht dargestellt. Die berührenden Lieder des Exils, die Eisler in seiner Zeit der Vertreibung komponierte, stehen im Zentrum des Albums. Die Stücke spannen einen weiten Bogen von einfacher, direkter Musik bis hin zu experimentellen Klängen, die an Free Jazz erinnern.

"Eislermaterial" bietet eine einzigartige Mischung aus historischen und modernen Elementen, die sowohl Musikliebhaber als auch Kenner der politischen und sozialen Themen, die Eisler in seinen Werken verarbeitete, begeistern werden. Mit einer Spielzeit von etwa einer Stunde und drei Minuten bietet das Album eine reichhaltige und vielschichtige Hörerfahrung, die die künstlerische und politische Tiefe von Hanns Eisler eindrucksvoll widerspiegelt.

Hanns Eisler, geboren am 6. Juli 1898 in Leipzig, war ein einflussreicher österreichischer Komponist und Musiktheoretiker, der die Musiklandschaft des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt hat. Als Schüler von Arnold Schönberg und mit tiefen Wurzeln in der Wiener Musikszene, komponierte Eisler eine Vielzahl von Werken, die von kommunistischen Kampfliedern über Bühnenmusik bis hin zu Filmmusik reichten. Seine Musik, die sowohl für Berliner Arbeiterchöre als auch für die Hollywood-Filmindustrie geschrieben wurde, spiegelt seine politische Überzeugung und sein Engagement für soziale Gerechtigkeit wider. Eisler hinterließ nicht nur ein umfangreiches musikalisches Erbe, sondern auch eine Reihe einflussreicher politischer Schriften und ein Libretto. Seine Werke sind bis heute von großer Bedeutung und werden weltweit geschätzt. Eisler verstarb am 6. September 1962 in Berlin, doch sein Vermächtnis lebt in der Musikhochschule Hanns Eisler Berlin fort, die zu den führenden Musikhochschulen Europas zählt.