Maurice Gendron, geboren am 26. Dezember 1920 in Nizza, war ein herausragender französischer Cellist und Dirigent, der die Welt der klassischen Musik nachhaltig geprägt hat. Seine Karriere begann mit einem beeindruckenden Solo-Debüt im Jahr 1945 in der Wigmore Hall in London, wo er Sonaten von Fauré und Debussy mit Benjamin Britten am Klavier darbot. Gendron war bekannt für seine eleganten und präzisen Interpretationen, insbesondere des Cellokonzerts von Prokofjew, und seine unbegleiteten Bach-Suiten gelten als Meisterwerke der Cellomusik.
Neben seiner beeindruckenden Konzertkarriere, die ihn durch Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Japan führte, war Gendron auch ein gefeierter Pädagoge. Er unterrichtete an renommierten Institutionen wie der Staatlichen Musikhochschule Saarbrücken und dem Conservatoire National in Paris. Seine Schüler profitierten von seinem tiefen Wissen und seiner Leidenschaft für das Cellospiel.
Gendron bereicherte das Cellorepertoire durch zahlreiche Transkriptionen, Bearbeitungen und Kadenzen und spielte viele Werke erstmals in ihrer Urfassung. Seine Aufnahmen, darunter die berühmten Bach-Suiten, sind bis heute gefeiert und zeigen seine technische Virtuosität und musikalische Tiefe. Zudem schrieb er ein Buch über die Technik des Cellospiels, das bis heute als wertvolle Quelle für Cellisten gilt. Maurice Gendron verstarb am 20. August 1990 in Grez-sur-Loing, hinterließ jedoch ein bleibendes Erbe in der Welt der klassischen Musik.