Richard Dawson, der schwarzhumorige Barde aus Newcastle, präsentiert mit "2020" sein sechstes Soloalbum, das als eine völlig zeitgemäße Studie zur Lage einer Nation in Zeiten des Brexits und gesellschaftlicher Umbrüche fungiert. Das Album, das im Jahr 2019 erschienen ist, wirft einen beunruhigend präzisen Blick in eine nahe Zukunft und entfaltet eine schillernde Dystopie, die unserer Welt erschreckend nahe kommt.
"2020" ist Dawsons härtestes und unnachgiebigstes Werk bis dato, in dem er die großen Themen unserer Zeit durch Geschichten über alltägliche Menschen erzählt. Mit einer Mischung aus schwarzem Humor und schonungsloser Ehrlichkeit deckt er die Absurditäten und Ängste unserer Gesellschaft auf. Die Tracks wie "Civil Servant", "The Queen's Head" und "Black Triangle" sind nicht nur musikalisch fesselnd, sondern auch narrative Meisterleistungen, die von individueller Panik im allgemeinen Chaos erzählen.
Musikalisch zeigt Richard Dawson auf "2020" eine neue Facette: eine Faszination für reine Popmusik, die sich in einigen seiner direktesten und eingängigsten Kompositionen manifestiert. Das Album, das unter dem Label Weird World veröffentlicht wurde, vereint art rock mit poppigen Elementen und bietet eine einzigartige Klangwelt, die sowohl herausfordernd als auch zugänglich ist.
Mit einer Spielzeit von 57 Minuten ist "2020" ein Album, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Es ist ein Spiegel unserer Zeit, der die Zerrissenheit und die Absurditäten unserer Welt aufzeigt, ohne dabei den Humor und die Menschlichkeit aus den Augen zu verlieren. Richard Dawson beweist einmal mehr, dass er einer der wichtigsten und vielseitigsten Künstler unserer Zeit ist.