John Martin Tchicai, geboren 1936 in Kopenhagen, war ein bahnbrechender dänischer Jazz-Saxophonist, Komponist und Lehrer, der die freie Jazz-Szene der 1960er Jahre in New York maßgeblich prägte. Als einziger europäischer Saxophonist seiner Zeit spielte er eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Free Jazz und arbeitete mit Legenden wie Albert Ayler, John Coltrane und Archie Shepp zusammen. Tchicais Spielweise zeichnete sich durch einen trockenen Lyrismus und eine „coolere“ Klangkonzeption aus, die stark von Lee Konitz beeinflusst war, im Gegensatz zu den explosiven Energiespielen vieler seiner Zeitgenossen. Neben seiner musikalischen Karriere war Tchicai auch als Lehrer tätig und förderte die nächste Generation von Jazzmusikern. Seine Musik war von einem tiefen Wunsch geprägt, zur „Einheit aller Wesen“ beizutragen, und seine innovativen und progressiven Werke haben ihm zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennung eingebracht. Tchicai verstarb 2012 im Alter von 76 Jahren in Perpignan, Frankreich.